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"Weniger Bürokratismus"

"Weniger Bürokratismus"

Rhein-Zeitung - Ausgabe Neuwied vom 22.06.2005, Seite 18.
"Weniger Bürokratismus"

Bei einem Info-Gespräch sprachen sich viele Bürger für eine weitere Öffnung des Geländes rund um den Neuwieder Kann-See aus. Jetzt hat sich auch eine Bürgerini-tiative gegründet.
Die Aussagen der Vertreterin der Oberen Wasserbehörde, der SGD Nord in Koblenz, dass "die Nutzung (rund um den Kann-See) nicht von den Behörden geduldet worden" sei, ist falsch.
Richtig ist, dass sich die Untere Wasserbehörde, die Kreisverwaltung Neuwied, in einer Pressemitteilung vom Sommer 2004 zwar gegen das Baden von Menschen und Hunden ausgesprochen hat. Sie hat aber gleichzeitig erklärt: "Genießen Sie den Sommer, spazieren Sie um die Seen und lassen sich vom kühlen Hauch der Wasseroberflächen erfrischen".
Die Vertreterin der SGD Nord hat weiterhin erklärt: "Erst mit dem endgültigen Ende des Kiesabbaus in diesem Jahr gibt es demnach Handlungsbedarf". Gemeint ist damit die "Legitimation" des öffentlich-rechtlich abgesegneten Naturfrevels. Auch diese Aussage der SGD Nord ist falsch.
Richtig ist vielmehr, dass der Kiesabbau am Kann-See schon seit Jahrzehnten abgeschlossen ist beziehungsweise sich seit dem Widerruf der Plangenehmigung im Jahre 1992 der Status quo nicht verändert hat. Zudem war die Firma Kann aufgrund der Plangenehmigung von 1986 verpflichtet, die Rekultivierung binnen zweier Jahre, also bis Ende der 80er-Jahre, zu verwirklichen.
Was aber bedeutet begrifflich das Wort "Rekultivierung" (oder besser Renaturierung)? Offensichtlich ist die Renaturierung gemeint, da das Wort Rekultivierung, das aus dem französischen Wortschatz stammt, laut Duden bedeutet, einen "unfruchtbar gewordenen Boden wieder nutzbar zu machen". Unter Renaturierung versteht man dagegen, die Natur "in einen naturnahen Zustand zurückzuführen".
Der benachbarte Stein-See zeigt auf, wie eine Renaturierung erfolgreich abgewickelt werden kann: Dort ist ein Naherholungsgebiet entstanden, das im Wesentlichen von den Anglern getragen wird. Weshalb nicht auch am Kann-See?
Wünschenswert wäre weniger Bürokratismus , damit die oben angegebene Pressemitteilung der Kreisverwaltung weiterhin umgesetzt werden könnte: ein Spaziergang rund um den Kann-See. Wir werden im Rahmen der bevorstehenden Wahlkämpfe sehen, wie die Politik zu den Problemen steht.
Helmut Schmidt, Neuwied

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