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Pelzige Zeitgenossen faszinieren Besucher

Pelzige Zeitgenossen faszinieren Besucher

Rhein-Zeitung - Ausgabe Neuwied vom 21.06.2003

Sie sehen fast aus wie Biber, nur haben sie einen unbehaarten, runden Schwanz: Im Engerser Silbersee tummeln sich Nutrias
Fachleute: Nager nur anschauen, nicht füttern
ENGERS. Da staunen die Besucher des Silbersees von Werner Scheidweiler im Engerser Feld nicht schlecht: Neben Schildkröten, zig verschiedenen Fischarten, Schwänen und Enten zischen plötzlich Tiere durchs Wasser, die spontan an Biber erinnern. Doch der Schein trügt: Bei dem nass-pelzigen Zeitgenossen, der sich auf dem Foto gerade genüsslich eine getrocknete Brezel einverleibt, handelt es sich um eine Nutria, gemein auch "Biberratte" oder "Sumpfbiber" genannt. Das bestätigt der Direktor des Neuwieder Zoos, Heinrich Klein: "Mir ist bekannt, dass es bei den Fischteichen einige dieser Exemplare gibt."
Werner Scheidweiler schätzt, dass etwa zehn der possierlichen Tiere in seinem See, in Bauen und Schilfnestern leben. Doch eigentlich haben sie hier nichts zu suchen. Die Heimat der Tiere ist Südamerika, erst durch den Pelzhandel (Nutrias wurden dafür gezüchtet) kamen sie nach Deutschland.
So nett wie die Tiere aussehen - ganz unproblematisch ist der Aufenthalt der Sumpfbiber nicht: "Die Nutrias graben Löcher in die Hänge, was diese instabil macht, besonders bei Hochwasser", sagt Werner Schumann vom Angelverein "Petri Heil", der den See gepachtet hat.
Doch viel mehr Sorge macht ihm die falsch verstandene Tierliebe mancher Menschen: "Die Leute füttern die Tiere tütenweise. So fehlt die natürliche Auslese und die Population steigt zu stark an." Deshalb auch seine Bitte an die Besucher des Silbersees: An dem Anblick der Nagetiere können sie sich erfreuen, doch Futter sollten sich die Nutrias selber suchen. So sieht es ja auch die Natur vor. Ulrike Paulmann

Putzig sehen sie aus, die Nutrias im Silbersee, wenn sie, wie hier, an einer Brezel nagen. Doch Experten bitten, die Tiere nicht zu füttern. Denn dadurch steigt die Population zu stark an. Die Nager können bis zu drei Mal jährlich mehrere Junge bekommen.
 
Foto: Ulrike Paulmann

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