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| Gästebuch 2013 - |
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24.05.2013
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Sehr geehrter Leser, Sehr geehrter Herr Scheidweiler,
als ich vor einigen Wochen an einem halb-verregneten Tag des noch zögerlichen Frühlings gemeinsam mit meiner Freundin zufällig auf ihr Gelände stieß, waren wir beide wie verzaubert. Zunächst von einem Ihrer malerischen Aussichtpunkte beäugt, wollten wir inständig näher ran an dieses magische Idyll. Beim Umrunden des Geländes fiel mir eine Absperrschnur auf. Da ich das Ausmaß Ihres Grundstückes noch nicht erahnen konnte, und das Schild mit den Informationen über den Silbersee mir hinter einem Ast verborgen blieb, gingen wir weiter bis zu einem schattigen Plätzchen, das auf eine Boccia-Bahn verwies. Neugierig und von keinerlei Absperrung eingeschränkt, trauten wir uns hindurch unter einem schwer beladenen, stacheligen Ast und entdecken etwas, das uns glauben machte, wir wären soeben auf die Überreste einer längst vergessenen Zivilisation gestoßen. Schmerzlich trifft es mich, nun hier in dem von Ihrem Sohn sehr sorgfältig geführten Archiv zu recherchieren, dass es sich nicht um eine Zivilisation, sondern lediglich um den Geist einer Generation von Politik, die dem Bürger dient, handelt, der hier in Vergessenheit geraten ist. Mit viel Begeisterung betrachteten wir Bauwerke, die, wie ich nun hier erfahren habe, allesamt ihrer Hände entsprungen sind. Voller Erstaunen erblickten wir Nutria, die, wie mir meine Freundin versicherte, laut Fernsehberichten nur noch im Osten der Republik aufzufinden seien. Als wir uns auf den Weg machten, das Gelände zu verlassen, fiel mir das Schild auf, das auf ihren privaten Besitz deutete. Meine Freundin und ich wussten, dass wir gerne teil von einer solchen wunderbaren Sache werden wollten. Leider war zu jenem Zeitpunkt unser Monatsbudget bereits sehr knapp, sodass ich erst gar nicht weiter recherchierte, was ein Beitritt wohl kosten möge. Voller Schwermut traten wir die Heimreise aus dem neu entdeckten Paradies an. Da meine Freundin und ich jeden Tag den Spaziergang an der frischen Luft suchen, und wir das Engerser Feld als eine wirklich außergewöhnliche Idylle betrachten, kamen wir bald wieder. Diesmal gewahr der Tatsache, dass ihr Silbersee ein privates Gelände ist, weshalb wir es nicht betraten. Stattdessen verweilten wir lange auf dem Ausblickpunkt Seeblick 3, harrten der vorbeischwimmenden Nutria und unterhielten uns (wobei vor allem meine Freundin tätig war) mit einem "exotischen" Vogel.
Sehr geehrter Herr Scheidweiler, am gestrigen Donnerstag (23.05.2013) brachte uns ein Spaziergang wieder in die Nähe ihres Geländes. Der Lockruf des Sees war so stark, dass ich meine Freundin mitnahm und sie zu einem Spaziergang um den See verlockte. Selbst im triefenden Regen ist dieser Ort wunderschön und zweifelsfrei der vielleicht entspannendste Platz in einem weiten, weiten Umkreis. Trotz allem war ich der Tatsache gewahr, dass wir etwas unrechtes Taten. Die Angst davor, erwischt zu werden, wie auch ein gewisses Maß von jugendlichem Leichtsinn und naturinspirierter Abenteuerlust verleiteten mich dazu, die Flucht ergreifend, meine Freundin einen Trampelpfad entlang die Böschung ins Feld herauf zu ziehen. Lassen Sie mich erwähnt wissen, dass wir uns stets auf den Wegen aufgehalten haben und auch sonst großen Respekt vor der Natur leben und keinem Ihrer tierischen Dauergäste böses wollen, geschweige denn, Schaden zugefügt haben. Ebenfalls haben wir keinem Ihrer Werke Schaden zugefügt oder sie beschmutzt. Ich möchte nun gerne auf diesem Wege eine Mitgliedschaft in Ihrem Verein beantragen, um nicht länger voll Angst, sondern voll Freude diesen besonderen Ort aufzusuchen und ihn so zu genießen, wie man ihn genießen sollte, entspannt und in Ruhe.
Sehr geehrter Herr Scheidweiler, meine Freundin und ich haben höchsten Respekt vor Ihrem Lebenswerk und hoffen, dass Sie bereit sind, uns unser Unerlaubtes Betreten Ihres Grundstückes zu verzeihen und uns in den Kreis der Freunde des Silbersees aufzunehmen. Sollten Sie bereit sein, uns aufzunehmen, so möchte ich Ihnen das Foto für den Ausweis gerne persönlich vorbeibringen.
Mit freundlichen Grüßen Abbas & Nadin
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Presse Gästebuch 2007-2009
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